Bauwelt

Auf BlingCrete (Bauwelt 35.2011), Licht re­flek­tieren­den Be­ton, fol­gt nun DysCrete, Licht ab­sor­bieren­der Be­ton, mit dem Strom erzeugt wer­den soll. Un­ter Zuhil­fe­nahme von Pho­to­syn­th­ese-Prozessen en­twick­eln die Kün­st­lerin Heike Kluss­man und der Ar­chitekt Thorsten Kloost­er ein neuartiges Werk­stoff­sys­tem. Hi­er­für ver­wen­den sie Grätzel-Zellen, spezielle So­larzellen, die, aus­ges­tat­tet mit or­ganischen Farb­stof­fen, selbst dif­fus­es Licht ab­sor­bieren. Der Be­ton di­ent als leit­fähiges und struk­turgeben­des El­e­ment und bildet den Rück­kon­takt der DysCrete-Zelle. In Ver­suchen an der Uni­ver­sität Kas­sel wird derzeit die Leit­fähigkeit ein­er aus­tausch­baren Beschich­tung und der Beschich­tung als Be­s­tandteil ein­er Be­ton­guss­masse er­probt. Zwar ist die En­ergiegewin­nung nicht so ef­fizient wie mit herkömm­lichen Pho­to­vol­taiksys­te­men, dafür sind die Her­stel­lungskosten des Ver­bundsys­tems geringer, weil kein ei­gen­er Träger nötig ist. Die Ein­fach­heit des DysCretes und die Möglichkeit, ihn als Be­ton­fertigteil zu pro­duzieren, ver­sprechen eine großflächig Nutzung im Hoch­bau und ab 2015 – nach Forschungs­ab­sch­luss – hof­fentlich auch den Er­satz für manch ver­baute Dach­fläche.

Über den Artikel

Datum
Titel
So­lar­zel­len aus Be­ton
Autor
Daja Zenz

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